Warum die „Volks-Rente“ keine Rente für das Volk ist!

Warum die „Volks-Rente“ keine Rente für das Volk ist!

Volksrente? Was verbirg sich dahinter?

Aktuell ist sie allgegenwärtig, die „Volks-Rente“. Mit Unterstützung der BILD und einer groß angelegten Werbekampagne mit Sophia Tomalla wird die Volks-Rente unter anderem von der Sparkassenorganisation vertrieben. Versicherungsanbieter ist die Neue Leben. Ein Vorsorgeanbieter dessen größter Anteilseigner die HDI ist. Auch Sparkassen halten Anteile an dem Unternehmen, was die Vertriebskooperation erklärt.

Grundsätzlich versucht die Volksrente den Anschein zu erwecken ein individuelles Produkt zu sein. Der Versicherungsnehmer kann hier zwischen einer klassischen Police mit Garantiezins und einer Fondspolice verschiedene Kombinationen wählen.

Im Online-Vertrieb geschieht die Risikoaufklärung über die zu Grunde liegenden Produktklassen mittels kurzer Erläuterungen zu Aktien-, Renten- und Mischfonds sowie Rentenversicherungen auf zwei DIN-A4 Seiten. Ob dies der Komplexität des Themas gerecht wird, scheint fraglich.

Danach soll mit sechs kurzen Ergänzungssätzen zum Thema „Langfristige Geldanlage“ die Risikoneigung ermittelt werden. Auch dieses Vorgehen simplifiziert die Komplexität des Themas über Gebühr.

Im Ergebnis wird der Interessent in einer von fünf Anlagetypen kategorisiert mit dem Ziel die richtige Kombination zwischen klassischer und fondsgebundener Rentenversicherung auszuwählen.

Zu den Anlageergebnissen

Wählt der Interessent als „sicherheitsorientierter Anlegertyp“ die klassische Variante, so beträgt das garantiere Verrentungskapital die Summe der geleisteten Beiträge. Für eine Einzahlungsphase von 26 Jahren und 100 Euro liegt das mögliche Verrentungskapital bei einer unterstellten Rendite von 3,2% p.a. lt. Anbieter bei 41.622,82 Euro. Hätte der Interessent das Kapital direkt zu 3,2% p.a. angelegt, läge das Endergebnis bei 48.576,25 Euro. Der Rentenversicherungsvertrag kostet ihm daher im Ergebnis 6.953,43 Euro. Dies entspricht auf den Sparplan gerechnet einer jährlichen Kostenquote von 1,07%.

Der Fondsinteressierte Anleger wird mit einer überschaubaren Auswahl an „aktiven Investmentfonds“ konfrontiert.  Das mögliche Verrentungskapital (zu Grunde liegen die obenstehenden Annahmen) bei einer Rendite von 4% p.a. liegt laut der Berechnung der Neuen Leben bei 48.665 Euro. Der gleiche Betrag in einen kostenfreien Sparplan von 4% p.a. hätte über die Laufzeit 54.729,84 Euro ergeben. Auch hier liegen die Kosten mit 6.064,84 Euro nicht günstig und entsprechen einer Renditeminderung von 0,79% p.a. auf 3,21%. Bei einer angenommen Wertsteigerung von 6% p.a. reduziert sich die tatsächliche Rendite auf 5,14%. Dies liegt an der anfänglichen Kostenbelastung, die einen hohen Zinseszinseffekt für die Erstbeiträge verhindert. Auch die Auswahl der Fonds reduziert sich auf teurere aktive verwaltete Investmentfonds und lässt kostengünstige Indexfonds (Exchange Traded Funds) außen vor.

Fazit

Die so stark beworbene Volks-Rente wird Ihrem Namen nicht gerecht. Eine kompetente Beratung durch einen Versicherungsberater nach §34d (2) GewO ermöglicht dem Altersvorsorgeinteressierten ein unabhängiges Bild über die Angebote und einen deutlich vergünstigten Einkauf von Nettotarifen vergleichsweise günstigen Kosten (ohne Vertriebsprovision).

Wenn Sie einen Versicherungsberater auf Honorarbasis in Limburg und Umgebung suchen, können Sie sich gerne an uns werden. Hier Kontakt aufnehmen.