Risiken einer überholten Ruhestandsplanung
Die Lebenserwartung der Deutschen steigt aufgrund der immer besseren Lebensbedingungen deutlich an. Das hat Folgen für den Ruhestand. Wer beispielsweise 1960 altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausschied, der kam im Durchschnitt nur etwa zehn Jahre lang in den Genuss der gesetzlichen Altersversorgung. Heute sind es der Statistik nach fast 20 Jahre. Mit einer falsch eingeschätzten Lebenserwartung besteht schnell die Gefahr einer Fehlkalkulation im Alter.
Angesichts der gestiegenen Lebenserwartung ist eine lebenslange finanzielle Absicherung für einen unbeschwerten Lebensabend von immer größerer Bedeutung. Und weil die gesetzliche Rente das allein nicht leisten kann, ist eine private Vorsorge unumgänglich. Wie diese aussehen kann, kann ein individuell erstellter Finanzplan darstellen.
Beispielrechnung verdeutlicht mögliche Einschränkung
Wie sich die gestiegene Lebenserwartung auf Ihre Altersversorgung auswirken kann, soll folgende Beispielrechnung aufzeigen. Wer es geschafft hat, bis zum 65. Lebensjahr eine Summe von 300.000 Euro anzusparen, hat theoretisch bis zu einem Lebensalter von 80 Jahren im Ruhestand Monat für Monat eine Summe von 1.666 Euro zur Verfügung (bei einer angenommenen Inflation von zwei Prozent im Jahr und einer konservativen Anlage des Kapitals mit einer Rendite von jährlich ebenfalls zwei Prozent). Legen Sie eine Lebenserwartung von 85 Jahren zugrunde, schrumpft diese monatliche Summe auf 1.250 Euro. Und rechnen Sie mit einem Alter von 90 Jahren, was ja nichts ungewöhnliches mehr ist, hätten Sie pro Monat nur noch 1.000 Euro zum Ausgeben.
Darauf gilt es sich einzustellen – und die Finanzplanung entsprechend anzupassen. Je früher man damit beginnt, desto besser.