Manchmal ist auch die gesetzliche Rentenversicherung die attraktivere Alternative
Versicherte ab dem vollendeten 50. Lebensjahr können zusätzliche Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. So könnten Abschläge ausgeglichen werden, die ein vorzeitiger Renteneintritt zur Folge hätte. Die Kalkulationsgrundlage für die Rentenversicherung ist dabei das aktuelle Einkommen. Auf dieser Basis wird errechnet, welche Abschläge ein vorzeitiger Rentenbezug zur Folge hätte und welche Zahlungen zum Ausgleich geleistet werden müssten. Die Ausgleichszahlung muss dann als Einmalzahlung oder über mehrere Raten verteilt geleistet werden.
Vorteile für den Versicherten
Der Versicherte kann sich bereits zu heutigen Konditionen (Beitragssatz, Durchschnittseinkommen und Beitragsbemessungsgrenze) die künftigen Rentenansprüche erkaufen. Die Kalkulationsgrundlagen für die zu erwerbenden Entgeltpunkte werden zukünftig tendenziell steigen, so dass der heute Entgeltpunkterwerb Vorteile hat.
Alternativberechnung
Um die Attraktivität der oben genannten Bedingungen zu bewerten muss ein Vergleich angestellt werden. Schließglich könnte der Versicherte auch das nachzuschießende Kapital in eine private Rentenversicherung investieren. Als nächstkommende Variante wäre hier eine klassische Garantiepolice zu wählen. Auch den steuerlichen Bedingungen kommt eine Rürup-Police am nächsten.
Im Vergleich punktet hier die gesetzliche Rentenversicherung deutlich.
Während der Standard – Rürup Vertrag nur eine Rentenleistung und eine zeitlich befristete Witwenrentenleistung vorsieht, bietet die gesetzliche Rentenversicherung eine Altersrente, Erwerbsminderungsrente, Hinterbliebenenrente und Waisenrente.
Auch die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung konnte sich in den letzten Jahren sehen lassen. So wurden in den letzten Jahren folgende Rentensteigerungen beschlossen.
Jahr | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
Alte Bundesländer | 3,18% | 3,22% | 1,9% | 4,25% | 2,1% | 1,67% |
Neue Bundesländer | 3,91% | 3,37% | 3,59% | 5,95% | 2,5% | 2,53% |
Von diesen Steigerungen konnten Inhaber klassisch verzinster Rürup-Policen nur träumen. Diese wurden vom Niedrigzinsniveau im Euroraum massiv belastet und konnten daher nur unzureichende Renditen erwirtschaften. Der Grund hierfür ist einfach. Während die Rentensteigerungen der gesetzlichen Rentenversicherung abhängig von der Entwicklung der Bruttolöhne der Arbeitnehmer in Deutschland sind, ist die privat finanzierte Rürup-Police dem Zinsniveau des Kapitalmarktes ausgesetzt.
Fazit
Sicherlich gibt es auch auf der privaten Vorsorgeebene sinnvolle Alternativen zur gesetzlichen Rentenversicherung. Eine Vergleichsrechnung ist jedoch nicht immer einfach. Denn es müssen steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Aspekte mitberücksichtigt werden. Ferner sollten Altersvorsorgepläne immer im Kontext zum Gesamtvermögen gesehen werden. Eine fundierte Beratung durch einen Finanzplaner ist hier unerlässlich. Für eine Beratung… einfach Kontakt aufnehmen.