Mischfonds haben das schlechteste Rendite / Kosten – Verhältnis

Mischfonds haben das schlechteste Rendite / Kosten – Verhältnis

Eine aktuelle ESMA (European Securities and Markets Authority) hat das Verhältnis von Fondsrenditen und -kosten für die Anleger in Ihren jeweiligen europäischen Heimatländern untersucht. Die Ergebnisse sind interessant.

 

Privatanleger sind gegenüber Institutionellen deutlich benachteiligt

Die ESMA hat Kosten und Renditen verschiedener Fondsgattungen und -länder im Zeitraum von 2008 bis 2017 untersucht. Der erste große Unterschied zeigt sich in der Anlegergruppe. So zahlen Privatanleger im Schnitt doppelt soviel wie Institutionelle. Insgesamt werden die Renditen durch Kosten um ca. ein Viertel reduziert.

Neben den Anlegergruppen spielen auch die Fondsgattungen eine entscheidende Rolle. So bleiben beispielsweise EU-weit bei Investitionen in Mischfonds von 4,64 % Rendite p.a. nur netto (nach Inflation und Kosten) 1,09% p.a. übrig.

Bei den Aktienfonds zeigt sich ein besseres Bild. Hier liegen für Deutschland die durchschnittlichen Kosten bei 1,75% p.a. Die Nettorendite im oben genannten Zeitraum lag aber immerhin noch bei 4,51% p.a. Die durchschnittliche Inflationsrate von 1,34% wurde dabei berücksichtigt. Damit liegt Deutschland noch im oberen Drittel. Die beste Nettoperformance konnten Dänen (8,61% p.a) an Ihrem Heimatmarkt erzielen.

 

Rentenfonds profitierten von sinkenden Zinsen

Auch die Rentenfonds konnten im Untersuchungszeitraum eine jährliche Nettorendite von 1,96% erwirtschaften. Die Kostenquote schlug hier mit 1,01% p.a. zu Buche.  Allerdings profitierte diese Anlageklasse in dem Untersuchungszeitraum von den massiven Zinssenkungen der Zentralbanken und der damit verbundenen Kurssteigerungen an den Rentenmärkten.  OB dieses extreme Zinssenkungszenario sich in den nächsten zehn Jahren noch einmal ergibt ist mehr als fraglich.

 

Kosten sollten in die Anlageentscheidungen mit einfließen

Die Studie der ESMA unterscheidet nicht zwischen Indexfonds und Aktienfonds. Während Indexfonds auf die großen Indizes mit Kostenquoten von 0,10% bis 0,35% p.a. auskommen und damit den Kostendurchschnitt der Studienergebnisse drücken dürften aktive Investmentfonds diesen deutlich nach oben ziehen. Bei durchschnittlichen Auswirkungen von ca. einem Viertel auf die Anlagerendite sollten Kostenüberlegungen im Rahmen einer Anlageauswahl und Depotstrukturierung in jedem Fall mit einbezogen werden.

 

Foto: pvproductions | Freepik