Die Core-Satellite-Strategie im Financial Planning

Die Core-Satellite-Strategie im Financial Planning

Die Core-Satellite-Strategie

Die Core-Satellite-Strategie ist eine häufig angewandte Anlagestrategie im Financial Planning und besteht aus zwei Hauptbestandteilen: dem Investment-Kern (Core) und den ergänzenden Satelliten. Dieses Konzept wurde in den 1970er Jahren von den amerikanischen Wissenschaftlern F. Black und J. Treynor entwickelt, basierend auf Eugene Famas Markteffizienzhypothese. Die Strategie zielt darauf ab, stabile Renditen durch den Core und Chancen auf zusätzliche Gewinne durch die Satelliten zu kombinieren.

Die Umsetzung der Core-Satellite-Strategie

Die Umsetzung dieser Strategie beginnt mit der Auswahl des Basisinvestments, dem sogenannten Core. Häufig wird hier ein breit gestreuter, globaler ETF genutzt, der einen langfristigen Buy-and-Hold-Ansatz verfolgt. Der Vorteil an dem langfristigen Vermögenskern sind die geringen zukünftigen Transaktionen, die die Kosten senken und auch langfristige Zinseszinseffekte ermöglichen, da Ertragssteuern auf die Kursgewinne erst bei Realisierung ausgelöst werden. Dieser Core bildet die solide Basis des Portfolios und wird dann durch verschiedene Satelliten ergänzt.

Der Core

Der Core ist der stabilste und risikoärmste Teil des Portfolios. Er zielt auf langfristige und konsistente Renditen ab und minimiert durch Diversifikation das Risiko. Der Anteil des Cores wird individuell gewählt und liegt typischerweise zwischen 60 % und 80 % des Portfolios, bei besonders konservativen Anlegern sogar bei bis zu 90 %. 

Die Satelliten

Die Satelliten umfassen den dynamischeren, oft risikoreicheren Teil des Portfolios und setzen gezielte Investitionen in spezialisierte Anlageklassen um. Hierzu können Aktien bestimmter Unternehmen, thematische ETFs (zum Beispiel für Sektoren oder Regionen) oder alternative Anlagen wie Immobilien, Rohstoffe oder Kryptowährungen gehören. Durch diese gezielte Ausrichtung lassen sich zusätzliche Renditechancen erschließen – jedoch steigt dabei auch das Risiko.

Die Satelliten sind darauf ausgelegt, Marktchancen flexibel zu nutzen, weshalb sie oft nur mittelfristig im Portfolio verbleiben und je nach Markt- oder Branchenlage angepasst werden. Ein Beispiel für einen Satelliten ist ein Themen-ETF. Um Klumpenrisiken zu vermeiden, sollten die Satelliten gut diversifiziert sein und nicht ausschließlich aus Unternehmen einer Branche bestehen. So sollte etwa ein Portfolio nicht nur Aktien von Automobilherstellern wie BMW, VW, Mercedes und Tesla umfassen, da diese stark von ähnlichen Marktrisiken beeinflusst werden.

Fazit

Die Core-Satellite-Strategie teilt das Portfolio in den stabilen Core und die dynamischeren Satelliteninvestments auf. Der Core bildet das Fundament, während die Satelliten die Möglichkeit bieten, auf Marktentwicklungen zu reagieren und das Portfolio an individuelle Präferenzen anzupassen. Wichtig ist dabei, das eigene Risikoprofil stets im Auge zu behalten. Diese Strategie erfordert regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen, um sicherzustellen, dass die Anlageziele weiterhin verfolgt werden. Ein regelmäßiges Rebalancing ist daher unerlässlich, um das Portfolio stets im Gleichgewicht zu halten.

Im Financial Planning wird diese Strategie häufig genutzt, da der Transaktionsaufwand gering ist und mit dem Vermögenskern langfristige Anlageziele gut abgebildet werden können. Die Strategie eignet sich nicht nur für Aktienmärkte. Auch in anderen Vermögensklassen, wie Anleihen, kann die Grundkonzeption der Core-Satellite-Strategie angewand werden.