Die Bedeutung der Lebenserwartung im Financial Planning

Die Bedeutung der Lebenserwartung im Financial Planning

Warum die richtige Prognose des Lebensalters im Financial Planning wichtig?

Die Frage nach der eigenen Lebenserwartung mag auf den ersten Blick unbequem wirken, doch sie spielt eine entscheidende Rolle in der privaten Finanzplanung. Denn wer seine finanziellen Ressourcen optimal einteilen und absichern will, muss wissen, wie lange sie voraussichtlich reichen werden.  Die Prognose des Lebensalters ist daher ein wichtiger und vor allem individueller Faktor, der oft unterschätzt wird.

Die Lebenserwartung dient als Grundlage für viele finanzielle Entscheidungen. Sie beeinflusst unter anderem:

  • Die Altersvorsorgeplanung: Wie viel Geld muss angespart werden, um den Lebensstandard bis zum Lebensende aufrechtzuerhalten und wie lange kann das zur Verfügung stehende Kapital reichen?
  • Die Gesundheitskosten: Mit zunehmendem Alter steigen oft die Ausgaben für medizinische Versorgung. Auch hier kann eine individuelle Schätzung der Gesundheitskosten und gegebenenfalls Pflegekosten sinnvoll sein.

Ohne eine realistische Einschätzung der eigenen Lebenserwartung können Fehlkalkulationen entstehen. Entweder werden finanzielle Mittel zu schnell aufgebraucht, was im Alter zu finanziellen Engpässen führen kann, oder es bleibt ein übermäßiger Überschuss, der nicht sinnvoll genutzt wurde. Die Kunst einer guten Finanzplanung ist es hier ein ausbalanciertes Verhältnis von finanziellen Reserven und Lebenserwartung zu finden.

Welche Faktoren können die Lebenserwartung beeinflussen

Die Lebenserwartung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Neben genetischen Voraussetzungen spielen auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren eine wichtige Rolle:

  • Gesundheit: Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum erhöhen die Lebenserwartung.
  • Medizinische Versorgung: Ein guter Zugang zu medizinischer Betreuung kann lebensverlängernd wirken.
  • Bildung und Einkommen: Studien zeigen, dass ein höheres Bildungsniveau und Einkommen oft mit einer längeren Lebenserwartung einhergehen.
  • Psychosoziale Faktoren: Eine starke soziale Vernetzung und eine positive Lebenseinstellung können die Lebenserwartung ebenfalls beeinflussen.

Wie berechnet man die Lebenserwartung?

Die Prognose des Lebensalters ist keine exakte Wissenschaft, doch es gibt Tools und Studien, die eine realistische Einschätzung ermöglichen. Einige nützliche Ressourcen sind:

  • Der Lebenserwartungsrechner des Deutschen Instituts für Altersvorsorge: Der Rechner bietet eine einfache Möglichkeit die eigene Lebenserwartung grob abzuschätzen. Hier kann gerechnet werden: https://wie-alt-werde-ich.de/#start
  • Studien wie die „Global Burden of Disease“-Studie: Diese analysiert weltweite Trends und liefert wertvolle Erkenntnisse zu Faktoren, die die Lebenserwartung beeinflussen. Hier geht´s zur Studie: https://www.healthdata.org/research-analysis/gbd

Die Nutzung solcher Tools hilft, die eigene Lebensplanung besser abzustimmen und gezielte Entscheidungen zu treffen.

Wie integriert man die Prognose in die eigene private Finanzplanung?

Eine realistische Prognose der Lebenserwartung sollte als Basis für folgende Bereiche dienen:

  • Langfristige Budgetplanung: Legen Sie fest, wie viel Geld Sie im Ruhestand pro Monat benötigen und wie lange es reichen muss. Berücksichtigen Sie dabei auch die Inflation.
  • Renten- und Vorsorgeplanung: Ermitteln Sie, ob Ihre gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge und private Rentenversicherung ausreichen, um Ihren Bedarf zu decken.
  • Notfallrücklagen: Planen Sie für unvorhergesehene Kosten wie Pflegebedürftigkeit oder medizinische Ausgaben entsprechende Rücklagen ein.
  • Nachfolgeplanung: Eine klare Vorstellung von der Lebenserwartung hilft, Ihr Vermögen strategisch zu vererben und steuerliche Vorteile zu nutzen.

Herausforderungen und Unsicherheiten

Trotz der besten Prognosen bleibt die Lebenserwartung eine Variable mit Unsicherheiten. Unerwartete Ereignisse wie schwere Krankheiten oder Unfälle können die Lebensdauer beeinflussen. Daher ist es ratsam, die Planung flexibel zu halten und regelmäßig zu überprüfen.

Ein weiteres Problem ist die „Langlebigkeitsfalle“: Wenn Menschen deutlich älter werden als erwartet, kann dies zu finanziellen Engpässen führen. Versicherungen wie die Leibrente oder Produkte mit lebenslanger Auszahlung können hier eine sinnvolle Ergänzung sein.

Fazit

Die Prognose des Lebensalters ist ein essenzieller Bestandteil der privaten Finanzplanung. Sie hilft, finanzielle Ressourcen optimal zu nutzen und das Risiko von Engpässen im Alter zu minimieren. Mithilfe von Tools und einer fundierten Einschätzung der eigenen Situation lässt sich eine Strategie entwickeln, die sowohl Sicherheit als auch Flexibilität bietet. Auch wenn Unsicherheiten bestehen bleiben, gilt: Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem finanziell sorgenfreien Ruhestand.

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